Marian Härtel
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Still investieren: Typische und atypische stille Beteiligungen für Startups

Hinweis:

Bevor Sie sich mit den Unterschieden zwischen typischen und atypischen stillen Beteiligungen beschäftigen, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Konstrukt um einen privatschriftlichen Vertrag handelt, der ohne Beteiligungen von Notar und Handelsregister abgeschlossen wird. Das bedeutet, dass im Grundsatz sehr viele Varianten möglich sind, die allesamt Vor- und Nachteile haben können und daher mit dem Mandanten besprochen werden müssen. Es ist daher ratsam, sich vor Abschluss einer stillen Beteiligung gründlich zu informieren und gegebenenfalls einen Rechtsanwalt oder Steuerberater zu Rate zu ziehen

Stille Beteiligungen: Typisch und Atypisch

Stille Beteiligungen sind eine beliebte Form der Investition in Unternehmen. Sie bieten Investoren die Möglichkeit, ihr Kapital in ein Unternehmen einzubringen, ohne aktiv an der Geschäftsführung beteiligt zu sein. Es gibt jedoch zwei Arten von stillen Beteiligungen: typisch und atypisch. In diesem Blogpost werden die Unterschiede zwischen den beiden Arten von stillen Beteiligungen erklärt.

Typische stille Beteiligung

Eine typische stille Beteiligung ist eine Investition, bei der der Investor nur am Gewinn des Unternehmens beteiligt ist. Er hat kein Mitspracherecht in der Geschäftsführung und ist nicht haftbar für die Schulden des Unternehmens. Die Höhe der Beteiligung ist in der Regel festgelegt und kann nicht geändert werden. Typische stille Beteiligungen haben in der Regel eine feste Laufzeit und der Investor hat keinen Einfluss auf die Geschäftsführung.

Atypische stille Beteiligung

Eine atypische stille Beteiligung ist eine Investition, bei der der Investor auch am Verlust des Unternehmens beteiligt ist. Der Investor hat auch ein Mitspracherecht in der Geschäftsführung und kann Entscheidungen treffen, die das Unternehmen betreffen. Im Gegensatz zur typischen stillen Beteiligung kann der Investor bei einer atypischen stillen Beteiligung haftbar gemacht werden, wenn das Unternehmen Schulden hat. Die Höhe der Beteiligung kann variieren und atypische stille Beteiligungen können unbefristet sein.

Vorteile und Nachteile

Typische stille Beteiligungen bieten Investoren eine Möglichkeit, ihr Kapital in ein Unternehmen einzubringen, ohne sich um die Geschäftsführung kümmern zu müssen. Sie sind auch nicht haftbar für die Schulden des Unternehmens. Atypische stille Beteiligungen bieten Investoren mehr Einfluss auf die Geschäftsführung und die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, die das Unternehmen betreffen. Allerdings sind sie auch mit einem höheren Risiko verbunden, da der Investor auch am Verlust des Unternehmens beteiligt ist und haftbar gemacht werden kann

Verbindung mit Business Angel-Konzept

Stille Beteiligungen können auch für junge Startups, Spieleentwickler und Esport-Teams interessant sein, da sie sich gut mit einem Business Angel-Konzept verbinden lassen. Business Angels sind erfahrene Investoren, die Startups und junge Unternehmen unterstützen und beraten. Sie können den Investoren einer stillen Beteiligung wertvolle Ratschläge und Kontakte bieten, um das Unternehmen erfolgreich zu machen. Durch die Kombination von stillen Beteiligungen und Business Angels können junge Unternehmen von der finanziellen Unterstützung und dem Know-how profitieren, um ihr Geschäft aufzubauen und zu wachsen.

Steuerliche Aspekte

Bei der Wahl zwischen einer typischen oder atypischen stillen Beteiligung sollten auch die steuerlichen Aspekte berücksichtigt werden. Die unterschiedlichen Typen der Beteiligungen sind jeweils unterschiedlich steuerrechtlich zu bewerten und können sich auf die Steuerlast des Investors auswirken. Es ist daher ratsam, einen Steuerberater zu konsultieren, um die steuerlichen Auswirkungen der Investition zu verstehen und zu planen. Ein Steuerberater kann auch dabei helfen, die beste Struktur für die Investition zu finden, um die Steuerlast zu minimieren.

Vorteile und Nachteile der typischen stillen Beteiligung

Vorteile:

  1. Kein Mitspracherecht in der Geschäftsführung: Der Investor muss sich nicht um die Geschäftsführung kümmern und kann sich auf seine Investition konzentrieren.
  2. Keine Haftung für Schulden: Der Investor ist nicht haftbar für die Schulden des Unternehmens und trägt somit kein finanzielles Risiko.
  3. Feste Laufzeit: Die Laufzeit der Investition ist festgelegt, was dem Investor eine gewisse Planungssicherheit gibt.
  4. Feste Höhe der Beteiligung: Die Höhe der Beteiligung ist festgelegt und kann nicht geändert werden, was dem Investor eine klare Vorstellung von seiner Investition gibt.
  5. Einfache Struktur: Die typische stille Beteiligung hat eine einfache Struktur, was die Verwaltung und Durchführung erleichtert.

Nachteile:

  1. Kein Mitspracherecht in der Geschäftsführung: Der Investor hat kein Mitspracherecht in der Geschäftsführung und kann somit nicht aktiv an der Entwicklung des Unternehmens teilhaben.
  2. Kein Einfluss auf Entscheidungen: Der Investor hat keinen Einfluss auf Entscheidungen, die das Unternehmen betreffen, was zu Frustration führen kann.
  3. Keine Möglichkeit, das Unternehmen zu beeinflussen: Der Investor kann das Unternehmen nicht beeinflussen, um seine Investition zu schützen oder zu verbessern.
  4. Keine Flexibilität: Die Höhe der Beteiligung und die Laufzeit sind festgelegt, was dem Investor keine Flexibilität gibt.
  5. Keine Möglichkeit, Gewinne zu steigern: Der Investor kann nicht aktiv dazu beitragen, die Gewinne des Unternehmens zu steigern.

Vorteile und Nachteile der atypischen stillen Beteiligung

Vorteile:

  1. Mitspracherecht in der Geschäftsführung: Der Investor hat ein Mitspracherecht in der Geschäftsführung und kann somit aktiv an der Entwicklung des Unternehmens teilhaben.
  2. Einfluss auf Entscheidungen: Der Investor hat Einfluss auf Entscheidungen, die das Unternehmen betreffen, was ihm mehr Kontrolle gibt.
  3. Möglichkeit, das Unternehmen zu beeinflussen: Der Investor kann das Unternehmen beeinflussen, um seine Investition zu schützen oder zu verbessern.
  4. Flexibilität: Die Höhe der Beteiligung und die Laufzeit können variieren, was dem Investor mehr Flexibilität gibt.
  5. Möglichkeit, Gewinne zu steigern: Der Investor kann aktiv dazu beitragen, die Gewinne des Unternehmens zu steigern

Nachteile:

  1. Haftung für Schulden: Der Investor kann bei einer atypischen stillen Beteiligung haftbar gemacht werden, wenn das Unternehmen Schulden hat.
  2. Höheres Risiko: Die atypische stille Beteiligung ist mit einem höheren Risiko verbunden, da der Investor auch am Verlust des Unternehmens beteiligt ist.
  3. Komplexere Struktur: Die atypische stille Beteiligung hat eine komplexere Struktur, was die Verwaltung und Durchführung erschweren kann.
  4. Unklare Verantwortlichkeiten: Die Verantwortlichkeiten zwischen Investor und Geschäftsführung können bei einer atypischen stillen Beteiligung unklar sein.
  5. Konflikte mit anderen Investoren: Bei einer atypischen stillen Beteiligung kann es zu Konflikten mit anderen Investoren kommen, die eine andere Vorstellung von der Entwicklung des Unternehmens haben.
Marian Härtel

Marian Härtel

Marian Härtel ist Rechtsanwalt und Unternehmer mit den Schwerpunkten Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und IT/IP Recht und einen Fokus auf Games, Esport, Medien und Blockchain.

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