Geschäftsführerhaftung

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Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Punkte
  • Geschäftsführerhaftung betrifft die persönliche Verantwortlichkeit von Geschäftsführern in GmbHs und UGs.
  • Basis der Haftung: Innenhaftung gegenüber der Gesellschaft und Außenhaftung gegenüber Dritten, insbesondere Gläubigern.
  • Typische Haftungsfälle sind Sorgfaltspflicht und Treuepflicht-Verletzungen sowie Insolvenzverschleppung.
  • Haftung kann zu Schadenersatz und strafrechtlichen Konsequenzen führen, z.B. bei Steuerhinterziehung.
  • Vermeidung durch sorgfältige Pflichterfüllung, Dokumentation und Ressortaufteilung.
  • IT- und Medienbranche hat spezifische Risiken wie Datenschutz und Cybersicherheit.
  • Umsichtige Geschäftsführung ist entscheidend für nachhaltigen Erfolg und rechtliche Regelkonformität.

Die Geschäftsführerhaftung ist ein zentrales Thema im Gesellschaftsrecht und betrifft insbesondere die persönliche Verantwortlichkeit der Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder einer Unternehmergesellschaft (UG). Geschäftsführer haben umfassende Pflichten und können bei Verletzung dieser Pflichten sowohl gegenüber der Gesellschaft als auch gegenüber Dritten haftbar gemacht werden.

Haftungsgrundlagen:

1. Innenhaftung: Geschäftsführer haften gegenüber der Gesellschaft für Schäden, die sie durch die Verletzung ihrer Pflichten verursachen (§ 43 GmbHG).

2. Außenhaftung: Geschäftsführer können auch gegenüber Dritten, insbesondere Gläubigern der Gesellschaft, haftbar sein, z.B. bei Insolvenzverschleppung oder Steuerhinterziehung.

Typische Haftungsfälle:

1. Verletzung der Sorgfaltspflicht: Geschäftsführer müssen die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anwenden (§ 43 Abs. 1 GmbHG). Verstöße können zur Haftung führen.

2. Verletzung der Treuepflicht: Geschäftsführer haben die Interessen der Gesellschaft zu wahren und dürfen keine Geschäftschancen für sich selbst nutzen.

3. Verstoß gegen gesetzliche Pflichten: Verstöße gegen Buchführungs-, Bilanzierungs- oder Steuerpflichten können Haftungsrisiken begründen.

4. Insolvenzverschleppung: Geschäftsführer müssen bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung unverzüglich Insolvenzantrag stellen (§ 15a InsO). Andernfalls droht eine persönliche Haftung.

5. Falsche Kapitalmarktinformationen: Geschäftsführer börsennotierter Gesellschaften können für fehlerhafte Ad-hoc-Mitteilungen oder Jahresabschlüsse haften.

Haftungsumfang und -folgen:

1. Persönliche Haftung: Geschäftsführer haften grundsätzlich unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen.

2. Schadensersatz: Geschäftsführer müssen den entstandenen Schaden ersetzen, sowohl gegenüber der Gesellschaft als auch gegenüber Dritten.

3. Strafrechtliche Konsequenzen: In schwerwiegenden Fällen, wie Steuerhinterziehung oder Insolvenzverschleppung, drohen auch strafrechtliche Sanktionen.

4. D&O-Versicherung: Eine Directors-and-Officers-Versicherung kann das Haftungsrisiko abmildern, ersetzt aber nicht die sorgfältige Pflichterfüllung.

Haftungsvermeidung und -begrenzung:

1. Sorgfältige Pflichterfüllung: Geschäftsführer sollten ihre Pflichten genau kennen und gewissenhaft erfüllen.

2. Dokumentation: Eine sorgfältige Dokumentation von Entscheidungen und Prozessen kann helfen, Haftungsrisiken zu minimieren.

3. Ressortaufteilung: Eine klare Aufgabenverteilung zwischen mehreren Geschäftsführern kann das individuelle Haftungsrisiko begrenzen.

4. Frühwarnsysteme: Die Implementierung von Risikomanagementsystemen kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und Haftungsfälle zu vermeiden.

5. Inanspruchnahme von Expertenrat: In komplexen Situationen sollten Geschäftsführer rechtzeitig Rat von Anwälten, Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern einholen.

Bedeutung für die IT- und Medienbranche:

Für Geschäftsführer von Unternehmen in der IT- und Medienbranche ergeben sich spezifische Haftungsrisiken:

1. Datenschutz: Verstöße gegen datenschutzrechtliche Vorschriften, insbesondere die DSGVO, können zu hohen Bußgeldern und Haftungsansprüchen führen.

2. Cybersicherheit: Geschäftsführer müssen angemessene technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz von IT-Systemen und Daten ergreifen.

3. IP-Recht: Die Verletzung von fremden Urheber-, Marken- oder Patentrechten kann Haftungsrisiken begründen.

4. Compliance: Geschäftsführer müssen sicherstellen, dass das Unternehmen alle relevanten rechtlichen Vorschriften einhält, z.B. im Bereich des Jugendschutzes oder der Werberegulierung.

Fazit:

Die Geschäftsführerhaftung ist ein komplexes und praxisrelevantes Thema für Unternehmen in der IT- und Medienbranche. Geschäftsführer sollten ihre Pflichten und Haftungsrisiken genau kennen und durch sorgfältiges Handeln, gute Organisation und die Einholung von Expertenrat minimieren. Eine umsichtige Geschäftsführung ist nicht nur rechtlich geboten, sondern auch essentiell für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens.

 

Marian Härtel

Marian Härtel ist spezialisiert auf die Rechtsgebiete Wettbewerbsrecht, Urheberrecht und IT/IP Recht und hat seinen Schwerpunkt im Bereich Computerspiele, Esport, Marketing und Streamer/Influencer. Er betreut Startups im Aufbau, begleitet diese bei sämtlichen Rechtsproblemen und unterstützt sie im Business Development.

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