Sale-and-Lease-Back

Sale-and-Lease-Back

Blick in die Zukunft: Wie Technologie das Recht verändert
Risiken beim Hosting von personenbezogenen Daten auf US-Cloudservern
Haftung aus Art. 82 DSGVO bei Versand von gefälschter Rechnung!
Erstellung von Verträgen mit Facemodellen und Stimmenmodellen: Ein Leitfaden für die Gaming-Industrie
Nachhaltige Vertragsgestaltung für Grüne Startups: Rechtliche Aspekte
iStock 1405433207 scaled
SmallLogo

Videoreihe: Über mich

Gegendarstellungsrecht auf Social Media: Unterschiede und Vergleich zum Presserecht
Juristische Aspekte der Strategieplanung für Influencer-Agenturen
Transfer of Funds Regulation (ToFR
Wettbewerbsrecht
Games-Publishing Verträge – einmal in Kurz
E-Rechnungspflicht ab 2025: BMF konkretisiert Vorgaben
shutterstock 1889907112 scaled
EuGH soll entscheiden, ob Verbraucherschützer Datenschutz abmahnen dürfen
Dienstvertrag und Vergütungsanspruch: Warum “schlechte Arbeit” nicht zur Zahlungsverweigerung führt
Landgericht Frankfurt a.M weicht Influencer-Rechtsprechung auf
Freier Mitarbeiter – Gefahr des Bereicherungsanspruches des Auftraggebers bei Scheinselbstständigkeit
Wettbewerbsrecht
Haftung von Plattformbetreibern für rechtswidrige Nutzerinhalte

Sale-and-Lease-Back

Kategorien

Auch verfügbar in:

Sale-and-Lease-Back

Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Punkte
  • Sale-and-Lease-Back verbessert die Liquidität von Unternehmen durch die Freisetzung gebundenen Kapitals, insbesondere in der Medien- und Filmwirtschaft.
  • Rechtliche Einordnung umfasst Zivilrecht, Steuerrecht und Handelsrecht, was eine präzise Vertragsgestaltung erfordert.
  • Risiken sind höhere Kosten, langfristige Bindungen und Wertminderung des Leasingobjekts, die genau abgewogen werden müssen.

Sale-and-Lease-Back ist eine Finanzierungsmethode, bei der ein Unternehmen ein Vermögensobjekt an einen Investor verkauft und es anschließend vom Käufer zurückleast. Diese Methode wird häufig zur Freisetzung von gebundenem Kapital und zur Verbesserung der Liquidität genutzt. In Deutschland findet Sale-and-Lease-Back Anwendung in verschiedenen Branchen, darunter auch in der Medien- und Filmwirtschaft.

Rechtliche Einordnung

1. Zivilrecht: Kombination aus Kaufvertrag und Leasingvertrag
2. Steuerrecht: Komplexe steuerliche Behandlung, abhängig von der konkreten Ausgestaltung
3. Handelsrecht: Bilanzierungsvorschriften nach HGB und IFRS
4. Insolvenzrecht: Mögliche Anfechtbarkeit bei Insolvenz des Verkäufers/Leasingnehmers

Funktionsweise

1. Verkauf: Unternehmen (Verkäufer) veräußert Vermögenswert an Investor (Käufer)
2. Leasingvertrag: Gleichzeitiger Abschluss eines Leasingvertrags zur Rückmiete
3. Nutzung: Verkäufer nutzt das Objekt weiterhin gegen Leasingzahlungen
4. Laufzeit: Typischerweise mittelfristige bis langfristige Verträge
5. Optionen: Mögliche Rückkaufoption am Ende der Leasinglaufzeit

Anwendungsbereiche

1. Immobilien: Bürogebäude, Produktionsstätten, Logistikzentren
2. Maschinen und Anlagen: Produktionsanlagen, Fahrzeugflotten
3. IT-Infrastruktur: Server, Netzwerke, Computersysteme
4. Medien und Film: Filmrechte, Lizenzen, technisches Equipment

Vorteile

1. Liquiditätsverbesserung: Freisetzung gebundenen Kapitals
2. Bilanzoptimierung: Mögliche Verbesserung von Bilanzkennzahlen
3. Steuerliche Aspekte: Potenzielle steuerliche Vorteile
4. Flexibilität: Anpassung an sich ändernde Geschäftsbedürfnisse
5. Off-Balance-Sheet-Finanzierung: Unter bestimmten Bedingungen möglich

Nachteile und Risiken

1. Kosten: Oft höhere Gesamtkosten im Vergleich zu klassischen Finanzierungsformen
2. Langfristige Bindung: Einschränkung der zukünftigen Handlungsfreiheit
3. Abhängigkeit: Risiko bei finanziellen Schwierigkeiten des Leasinggebers
4. Komplexität: Rechtliche und steuerliche Herausforderungen
5. Wertminderung: Risiko der Wertminderung des Leasingobjekts

Besonderheiten in der Medien- und Filmbranche

1. Filmrechte: Sale-and-Lease-Back von Filmrechten und Lizenzen
2. Produktionsfinanzierung: Nutzung zur Finanzierung von Filmproduktionen
3. Katalogverwertung: Monetarisierung von Filmkatalogen
4. Internationale Aspekte: Grenzüberschreitende Transaktionen und Rechteverwertung

Rechtliche und steuerliche Herausforderungen

1. Zurechnung des wirtschaftlichen Eigentums
2. Umsatzsteuerliche Behandlung
3. Bilanzierung nach HGB und IFRS
4. Vertragsgestaltung und Risikoverteilung
5. Compliance mit Branchenregulierungen (z.B. Filmförderungsgesetz)

Aktuelle Entwicklungen und Trends

1. Digitalisierung: Anpassung an digitale Vermögenswerte und Geschäftsmodelle
2. ESG-Kriterien: Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
3. Regulatorische Änderungen: Anpassung an neue Bilanzierungs- und Steuervorschriften
4. Innovative Strukturen: Entwicklung hybrider und flexibler Sale-and-Lease-Back-Modelle

Fazit

Sale-and-Lease-Back ist ein komplexes Finanzierungsinstrument, das Unternehmen, insbesondere auch in der Medien- und Filmbranche, Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung und Bilanzoptimierung bietet. Die Anwendung erfordert eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile sowie eine präzise rechtliche und steuerliche Strukturierung. In einem sich wandelnden wirtschaftlichen und regulatorischen Umfeld bleibt Sale-and-Lease-Back ein relevantes, aber anspruchsvolles Finanzierungstool, dessen Einsatz eine gründliche Analyse und fachkundige Beratung erfordert.

 

Marian Härtel

Marian Härtel ist spezialisiert auf die Rechtsgebiete Wettbewerbsrecht, Urheberrecht und IT/IP Recht und hat seinen Schwerpunkt im Bereich Computerspiele, Esport, Marketing und Streamer/Influencer. Er betreut Startups im Aufbau, begleitet diese bei sämtlichen Rechtsproblemen und unterstützt sie im Business Development.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Willkommen zurück!

Loggen Sie sich unten in Ihr Konto ein

Ihr Passwort abrufen

Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse ein, um Ihr Passwort zurückzusetzen.

Add New Playlist