Unternehmensbewertung

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Die Unternehmensbewertung ist ein essenzieller Prozess, der darauf abzielt, den wirtschaftlichen Wert eines Unternehmens zu bestimmen. In Deutschland gibt es bestimmte Konzepte und Methoden, die in der Praxis häufig angewendet werden. In diesem Artikel werden wir uns auf die Unternehmensbewertung in der Bundesrepublik Deutschland konzentrieren, wobei wir kurz darauf eingehen, dass in anderen Ländern andere Methoden bekannt sind.

Wichtigste Punkte
  • Unternehmensbewertung bestimmt den wirtschaftlichen Wert eines Unternehmens und ist entscheidend bei Käufen und Fusionen.
  • In Deutschland sind Methoden wie Ertragswertverfahren und DCF verbreitet für die Bewertung von Unternehmen.
  • Substanzwert bezieht sich auf den Wert der Vermögensgegenstände abzüglich der Schulden und ist relevant für sachwertbasierte Unternehmen.
  • Das Multiplikator-Verfahren bewertet Unternehmen durch den Vergleich von Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis.
  • Stuttgarter Verfahren wird für steuerliche Bewertungen verwendet und kombiniert Ertragswert und Substanzwert.
  • Mehrere Bewertungsmethoden können kombiniert werden, um ein umfassenderes Bild des Unternehmenswerts zu erhalten.
  • Die Wahl der Evaluation-Methode hängt von Faktoren wie Zweck und Art des Unternehmens ab.

Einführung

In Deutschland ist die Unternehmensbewertung oft ein entscheidender Schritt bei Unternehmenskäufen, Fusionen, Investitionen oder zur internen Analyse. Die Bewertung berücksichtigt verschiedene Faktoren wie finanzielle Performance, Marktbedingungen, Wettbewerbsposition und mehr.

Grundlegende Konzepte

Substanzwert

Der Substanzwert ist der Wert der Vermögensgegenstände eines Unternehmens abzüglich der Schulden. Er ist besonders relevant, wenn ein Unternehmen hauptsächlich aus Sachwerten besteht.

Ertragswert

Der Ertragswert basiert auf der Fähigkeit eines Unternehmens, in der Zukunft Gewinne zu erzielen. Er ist besonders relevant für Unternehmen, die auf Wachstum und Rentabilität ausgerichtet sind.

Methoden der Unternehmensbewertung in Deutschland

Ertragswertverfahren

Das Ertragswertverfahren ist in Deutschland eine der am häufigsten angewendeten Methoden zur Unternehmensbewertung. Es basiert auf der Diskontierung zukünftiger Erträge oder Cashflows auf ihren Barwert. Die Methode berücksichtigt sowohl die aktuellen Erträge als auch die erwarteten zukünftigen Erträge.

Discounted Cash Flow (DCF)

Obwohl das DCF-Verfahren international verbreitet ist, wird es auch in Deutschland häufig verwendet. Es ähnelt dem Ertragswertverfahren, konzentriert sich jedoch stärker auf die Cashflows als auf die Gewinne.

Multiplikator-Verfahren

Das Multiplikator-Verfahren bewertet ein Unternehmen, indem es bestimmte Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) verwendet und diese mit ähnlichen Unternehmen vergleicht. In Deutschland wird häufig das EBITDA-Multiplikator-Verfahren verwendet.

Substanzwertverfahren

Das Substanzwertverfahren wird in Deutschland oft für Unternehmen verwendet, deren Wert hauptsächlich in ihren materiellen Vermögenswerten liegt. Es berechnet den Wert eines Unternehmens, indem es den Marktwert seiner Vermögenswerte subtrahiert durch seine Verbindlichkeiten ermittelt.

Vergleichsverfahren

Das Vergleichsverfahren bewertet ein Unternehmen, indem es es mit ähnlichen Unternehmen vergleicht, die kürzlich verkauft wurden.

Internationale Perspektive

Während die oben genannten Methoden in Deutschland weit verbreitet sind, gibt es in anderen Ländern unterschiedliche Ansätze zur Unternehmensbewertung. Zum Beispiel sind in den USA die Market Approach und die Asset Approach neben dem Income Approach (ähnlich dem Ertragswertverfahren) verbreitet.

Stuttgarter Verfahren

Ein weiteres Verfahren, das in Deutschland für die Unternehmensbewertung verwendet wird, ist das Stuttgarter Verfahren. Dieses Verfahren wird hauptsächlich für die Bewertung von Unternehmen in Erbschafts- und Schenkungssteuerfällen eingesetzt. Es handelt sich um ein vereinfachtes Ertragswertverfahren, das speziell für die steuerliche Bewertung entwickelt wurde.

Das Stuttgarter Verfahren basiert auf der Annahme, dass der Wert eines Unternehmens durch seine Fähigkeit bestimmt wird, in der Zukunft Erträge zu generieren. Es berücksichtigt jedoch auch den Substanzwert des Unternehmens. Das Verfahren verwendet einen Kapitalisierungsfaktor, um den Ertragswert zu berechnen, und berücksichtigt auch den Substanzwert des Unternehmens.

Die Formel für das Stuttgarter Verfahren lautet:

Unternehmenswert = (Durchschnittlicher Jahresertrag x Kapitalisierungsfaktor) + Substanzwert

Der Kapitalisierungsfaktor wird in der Regel vom Finanzamt vorgegeben und berücksichtigt den Zinssatz und andere Faktoren. Der Substanzwert wird als der Wert der Vermögensgegenstände des Unternehmens abzüglich der Schulden berechnet.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Stuttgarter Verfahren in erster Linie für steuerliche Zwecke verwendet wird und möglicherweise nicht die genaueste Methode zur Bestimmung des Marktwerts eines Unternehmens ist.

Kombination von Verfahren

In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, mehrere Bewertungsmethoden zu kombinieren, um ein umfassenderes Bild des Unternehmenswerts zu erhalten. Beispielsweise kann das Ertragswertverfahren zusammen mit dem Substanzwertverfahren verwendet werden, um sowohl die zukünftigen Erträge als auch die aktuellen Vermögenswerte eines Unternehmens zu berücksichtigen.

Schlussfolgerung

Die Unternehmensbewertung ist ein vielschichtiger Prozess, der verschiedene Methoden und Konzepte umfasst. In Deutschland sind das Ertragswertverfahren, das DCF-Verfahren, das Multiplikator-Verfahren, das Substanzwertverfahren und das Stuttgarter Verfahren gängige Methoden. Die Wahl der geeigneten Bewertungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Zwecks der Bewertung und der Art des Unternehmens.

 

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