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Howey Test

Einleitung

Der Howey-Test ist ein in den Vereinigten Staaten angewandter rechtlicher Standard, der dazu dient, zu bestimmen, ob eine bestimmte Transaktion als Investition und somit als Wertpapier im Sinne der Wertpapiergesetze betrachtet werden kann. Der Test ist nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA aus dem Jahr 1946 benannt und hat bis heute erhebliche Bedeutung, insbesondere im Bereich der Kryptowährungen und Initial Coin Offerings (ICOs). In diesem Artikel werden wir den Howey-Test, seine Geschichte, Anwendung und Bedeutung im Detail untersuchen.

Geschichte des Howey-Tests

Der Howey-Test stammt aus dem Fall SEC v. W.J. Howey Co., der 1946 vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten verhandelt wurde. In diesem Fall ging es um die Howey Company aus Florida, die Landparzellen von Zitrusplantagen verkaufte und gleichzeitig einen Servicevertrag für den Anbau und die Ernte der Zitrusfrüchte anbot. Der Oberste Gerichtshof musste entscheiden, ob diese Kombination aus Landverkauf und Servicevertrag als Investition und somit als Wertpapier betrachtet werden sollte.

Kriterien des Howey-Tests

Der Howey-Test legt vier Kriterien fest, die erfüllt sein müssen, damit eine Transaktion als Investition und somit als Wertpapier gilt:

  1. Investition von Geld: Es muss eine Investition von Geld oder einer äquivalenten Gegenleistung vorliegen.
  2. Gemeinsames Unternehmen: Die Investition muss in ein gemeinsames Unternehmen erfolgen.
  3. Erwartung von Gewinnen: Der Investor muss mit einer Erwartung von Gewinnen investieren.
  4. Gewinne aus den Bemühungen Dritter: Die Gewinne müssen hauptsächlich oder ausschließlich aus den Bemühungen einer anderen Partei oder eines Unternehmens stammen.

Wenn alle vier Kriterien erfüllt sind, wird die Transaktion in der Regel als Wertpapier betrachtet und unterliegt den Wertpapiergesetzen der USA.

Bedeutung im Bereich der Kryptowährungen

Der Howey-Test hat in den letzten Jahren besondere Bedeutung im Bereich der Kryptowährungen und ICOs erlangt. Viele ICOs, bei denen Unternehmen Token im Austausch für Investitionen anbieten, können als Wertpapieremissionen betrachtet werden, wenn sie den Howey-Test bestehen. Dies hat dazu geführt, dass die Securities and Exchange Commission (SEC) in einigen Fällen gegen ICOs vorgegangen ist, die als nicht registrierte Wertpapieremissionen betrachtet wurden.

Kritik und Herausforderungen

Obwohl der Howey-Test seit über 70 Jahren besteht, gibt es Kritik daran, insbesondere in Bezug auf seine Anwendung auf Kryptowährungen. Kritiker argumentieren, dass der Test veraltet ist und nicht für die komplexe Natur von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie geeignet ist. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Klarheit und Konsistenzder Anwendung des Tests auf neue Technologien.

Globale Relevanz

Während der Howey-Test spezifisch für die USA ist, haben andere Länder ähnliche Tests und Kriterien, um zu bestimmen, ob eine Transaktion als Wertpapier betrachtet wird. Es ist wichtig für Unternehmen und Investoren, sich über die spezifischen Gesetze und Vorschriften in den Ländern, in denen sie tätig sind, im Klaren zu sein.

Fazit

Der Howey-Test ist ein entscheidendes Instrument zur Bestimmung, ob eine Transaktion als Investition und somit als Wertpapier im Sinne der US-Wertpapiergesetze betrachtet wird. Mit der Entwicklung der Kryptowährungsmärkte und der Einführung neuer Finanzinstrumente bleibt der Howey-Test ein zentrales Element der Regulierung. Unternehmen und Einzelpersonen, die in Kryptowährungen und ähnliche Vermögenswerte investieren oder diese anbieten, müssen die Kriterien des Howey-Tests und die damit verbundenen rechtlichen Verpflichtungen verstehen.

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