Change-of-Control-Klausel

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Change-of-Control-Klausel

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Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Punkte
  • Eine Change-of-Control-Klausel bietet Schutz und Handlungsoptionen bei wesentlichen Änderungen der Eigentumsverhältnisse eines Unternehmens.
  • Die Rechtsfolgen dieser Klausel können Kündigung, Neuverhandlung oder automatische Beendigung des Vertrags umfassen.

Eine Change-of-Control-Klausel ist eine vertragliche Bestimmung, die Rechtsfolgen für den Fall festlegt, dass sich die Eigentumsverhältnisse oder die Kontrolle über ein Unternehmen wesentlich ändern. Diese Klausel findet sich häufig in verschiedenen Vertragsarten, insbesondere in Unternehmenskaufverträgen, Kreditverträgen, Joint-Venture-Vereinbarungen und wichtigen Lieferverträgen.

Der Hauptzweck einer Change-of-Control-Klausel besteht darin, den Vertragspartnern Schutz und Handlungsoptionen für den Fall zu bieten, dass sich die Eigentümerstruktur des anderen Unternehmens ändert. Dies ist besonders relevant, wenn die Identität des Vertragspartners für die Geschäftsbeziehung von wesentlicher Bedeutung ist.

Typische Auslöser für eine Change-of-Control-Klausel sind:

1. Der Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen
2. Die Fusion mit einem anderen Unternehmen
3. Der Verkauf wesentlicher Vermögenswerte des Unternehmens
4. Ein Wechsel in der Zusammensetzung des Vorstands oder der Geschäftsführung

Die Rechtsfolgen einer ausgelösten Change-of-Control-Klausel können variieren und umfassen oft:

1. Das Recht zur außerordentlichen Kündigung des Vertrags
2. Die Verpflichtung zur Neuverhandlung bestimmter Vertragskonditionen
3. Die automatische Beendigung des Vertrags
4. Die Verpflichtung zur Zahlung einer Vertragsstrafe oder Abfindung

Bei der Gestaltung einer Change-of-Control-Klausel sind mehrere rechtliche Aspekte zu beachten:

1. Präzise Definition des Change-of-Control-Ereignisses: Es muss klar definiert sein, welche Änderungen in der Unternehmensstruktur die Klausel auslösen.

2. Verhältnismäßigkeit: Die Rechtsfolgen sollten in einem angemessenen Verhältnis zum Schutzbedürfnis des Vertragspartners stehen.

3. Kartellrechtliche Aspekte: In bestimmten Fällen können Change-of-Control-Klauseln kartellrechtliche Fragen aufwerfen, insbesondere wenn sie wettbewerbsbeschränkende Wirkungen haben.

4. Informationspflichten: Es sollte geregelt sein, wie und innerhalb welcher Frist der Vertragspartner über ein Change-of-Control-Ereignis zu informieren ist.

5. Rechtsfolgen: Die Konsequenzen eines Change-of-Control-Ereignisses müssen klar und eindeutig formuliert sein.

Für Unternehmen im IT- und Medienbereich sind Change-of-Control-Klauseln besonders relevant, da in diesen dynamischen Branchen häufig Unternehmensübernahmen und -fusionen stattfinden. Zudem kann die Identität des Vertragspartners, insbesondere bei der Entwicklung und dem Hosting von Software oder bei der Verarbeitung sensibler Daten, von entscheidender Bedeutung sein.

Bei der Verhandlung und Gestaltung von Change-of-Control-Klauseln sollten Unternehmen sorgfältig abwägen zwischen dem Schutz ihrer eigenen Interessen und der Flexibilität, die sie ihren Geschäftspartnern zugestehen wollen. Eine zu restriktive Klausel kann potenzielle Geschäftspartner abschrecken, während eine zu laxe Formulierung das Unternehmen ungewollten Risiken aussetzen kann.

In der Praxis empfiehlt es sich, Change-of-Control-Klauseln individuell auf die spezifische Geschäftsbeziehung und die Bedürfnisse der beteiligten Parteien zuzuschneiden. Dabei sollten sowohl die aktuellen Gegebenheiten als auch mögliche zukünftige Entwicklungen berücksichtigt werden.

 

Marian Härtel

Marian Härtel ist spezialisiert auf die Rechtsgebiete Wettbewerbsrecht, Urheberrecht und IT/IP Recht und hat seinen Schwerpunkt im Bereich Computerspiele, Esport, Marketing und Streamer/Influencer. Er betreut Startups im Aufbau, begleitet diese bei sämtlichen Rechtsproblemen und unterstützt sie im Business Development.

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