Marian Härtel
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Digitalisierung im Mittelstand: Chancen und rechtliche Hürden

Einleitung

Die Digitalisierung ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema in der Wirtschaft geworden, was sich auch in der steigenden Anzahl von Mandatsanfragen in diesem Bereich manifestiert. Dieses Phänomen ist nicht nur auf Großunternehmen beschränkt; auch der Mittelstand sieht sich zunehmend mit der Notwendigkeit konfrontiert, digitale Transformationen voranzutreiben. In Anbetracht der wachsenden Bedeutung dieses Themas werde ich Ende des Monats an der Bits & Pretzels Konferenz teilnehmen. Diese Veranstaltung dient als Forum für den Austausch von Fachwissen und Erfahrungen und bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit den neuesten Trends und Entwicklungen vertraut zu machen. In diesem Kontext werde ich zahlreiche Meetings abhalten, um die spezifischen Bedürfnisse und Fragestellungen rund um die Digitalisierung im Mittelstand zu diskutieren. Interessanterweise haben viele Startups die Digitalisierung bereits vollständig in ihre Geschäftsmodelle integriert, teilweise sogar in einem Maße, dass die damit verbundenen Risiken und rechtlichen Herausforderungen vernachlässigt werden. Im Gegensatz dazu zeigt der Mittelstand oft noch eine gewisse Zurückhaltung bei der Umsetzung digitaler Strategien, was sowohl auf mangelndes Wissen als auch auf Unsicherheit im Umgang mit den rechtlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen sein könnte. Die Implikationen dieser Entwicklung sind vielschichtig und reichen von operativen Veränderungen bis hin zu rechtlichen Herausforderungen. Es ist evident, dass die Digitalisierung nicht nur Chancen, sondern auch Risiken und rechtliche Fallstricke mit sich bringt. Dieser Blogpost soll einen Überblick über die wesentlichen Aspekte geben und dabei sowohl die Chancen als auch die rechtlichen Hürden beleuchten.

Chancen der Digitalisierung im Mittelstand

Effizienzsteigerung

Die Digitalisierung bietet dem Mittelstand erhebliche Möglichkeiten zur Steigerung der betrieblichen Effizienz. Durch den Einsatz moderner Softwarelösungen können Arbeitsprozesse automatisiert und optimiert werden, was zu einer Reduzierung von manuellen Fehlern und einer effizienteren Ressourcennutzung führt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Produktivität, sondern auch auf die Kosteneffizienz des Unternehmens. Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung eine bessere Datenverwaltung, was wiederum die Entscheidungsfindung verbessert. Es ist jedoch zu beachten, dass die Implementierung digitaler Lösungen eine sorgfältige Planung und Anpassung der bestehenden Prozesse erfordert. Die Auswahl der geeigneten Software und Technologie sollte in enger Abstimmung mit den betrieblichen Anforderungen erfolgen. Zudem ist es ratsam, eine Risikoanalyse durchzuführen, um potenzielle Schwachstellen und Risiken im Vorfeld zu identifizieren. Die Integration digitaler Lösungen kann auch eine Anpassung der Unternehmenskultur erfordern, da Mitarbeiter geschult und auf die neuen Prozesse vorbereitet werden müssen. Rechtliche Aspekte, insbesondere im Bereich des Datenschutzes und der Lizenzierung, sollten ebenfalls sorgfältig geprüft werden. Schließlich ist es empfehlenswert, die Implementierung in Phasen vorzunehmen und regelmäßig zu evaluieren, um sicherzustellen, dass die digitalen Maßnahmen die gewünschten Effekte erzielen.

Marktzugang

Die Digitalisierung eröffnet mittelständischen Unternehmen neue Wege zum Marktzugang. Durch den Einsatz von Online-Marketing-Strategien und E-Commerce-Plattformen können Produkte und Dienstleistungen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Dies ist insbesondere für Unternehmen von Bedeutung, die ihre Marktpräsenz ausbauen oder in neue Märkte eintreten möchten. Die Möglichkeit, digitale Vertriebskanäle zu nutzen, reduziert die Barrieren für den Markteintritt und ermöglicht eine schnellere Skalierung des Geschäfts. Es ist jedoch wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Bereich des Verbraucherschutzes und der Datenschutzbestimmungen, zu berücksichtigen. Interessant ist, dass alle diese Aspekte in einem komplexen Zusammenspiel stehen. Ein verbesserter Marktzugang durch Digitalisierung erhöht zwar die Reichweite und damit die Geschäftsmöglichkeiten, aber es steigt auch das Risiko in Bezug auf IT-Sicherheit. Je mehr digitale Kanäle genutzt werden, desto anfälliger wird das Unternehmen für potenzielle Cyberangriffe oder Datenlecks. Zudem kann der erleichterte Marktzugang auch den Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte verschärfen, da Unternehmen mit einer starken digitalen Präsenz oft attraktiver für potenzielle Mitarbeiter sind. Dies wiederum kann zu einem Anstieg der Personalkosten führen, was die Kosteneffizienz des Unternehmens beeinträchtigen könnte. Daher ist es entscheidend, eine ganzheitliche Strategie zu entwickeln, die nicht nur die Chancen, sondern auch die damit verbundenen Risiken und Herausforderungen berücksichtigt.

Kundennähe

Die Digitalisierung ermöglicht eine intensivere und effizientere Interaktion mit den Kunden. Durch den Einsatz von Customer-Relationship-Management-Systemen (CRM) können Kundenbeziehungen systematisch analysiert und optimiert werden. Dies ermöglicht eine individuellere Ansprache und kann zur Steigerung der Kundenzufriedenheit und -bindung führen. Zudem bieten digitale Kanäle wie soziale Medien und E-Mail-Marketing die Möglichkeit, Kundenfeedback in Echtzeit zu erhalten. Dies ist ein wertvolles Instrument für die kontinuierliche Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Nutzung dieser Kanäle auch datenschutzrechtliche Implikationen haben kann, die sorgfältig geprüft werden müssen. Darüber hinaus kann die erhöhte Kundeninteraktion auch zu einer höheren Erwartungshaltung seitens der Kunden führen, die es zu managen gilt. Die Möglichkeit, schnell und einfach Feedback zu geben, kann auch zu einer Zunahme von Beschwerden oder negativen Bewertungen führen, die öffentlich sichtbar sind und das Unternehmensimage beeinträchtigen können. In diesem Kontext bieten moderne Technologien wie KI-Chatbots und andere automatisierte Tools zusätzliche Möglichkeiten, den Kundenservice zu optimieren. Diese können Anfragen rund um die Uhr bearbeiten und bieten damit einen Mehrwert sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden. Allerdings sollten Unternehmen bei der Implementierung solcher Technologien auch die rechtlichen Aspekte, insbesondere im Bereich der Datenverarbeitung und -speicherung, berücksichtigen. Daher ist es wichtig, über ein effektives Beschwerdemanagement und Reputationsmanagement zu verfügen. Die Digitalisierung der Kundeninteraktion erfordert auch eine Anpassung der internen Prozesse, um sicherzustellen, dass die erhobenen Daten effektiv genutzt werden können. Dies kann die Einführung neuer Softwaretools erfordern, aber auch Schulungen für Mitarbeiter, um den Umgang mit den neuen Systemen zu erlernen. Schließlich sollte die Implementierung digitaler Kundeninteraktionskanäle in die gesamte Unternehmensstrategie integriert sein, um Synergien zu schaffen und die Effizienz zu maximieren.

Datenanalyse

Die Fähigkeit, große Datenmengen zu sammeln und zu analysieren, ist eine der wesentlichen Vorteile der Digitalisierung. Durch den Einsatz von Big Data und Analysetools können Unternehmen tiefere Einblicke in ihre Geschäftsprozesse und Kundenbeziehungen gewinnen. Dies ermöglicht eine datenbasierte Entscheidungsfindung, die wiederum zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit führt. Es ist jedoch wichtig, die datenschutzrechtlichen Bestimmungen, insbesondere die DSGVO, bei der Datenerhebung und -verarbeitung zu beachten. Darüber hinaus eröffnen Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen neue Möglichkeiten für die Datenanalyse, indem sie komplexe Muster erkennen und Vorhersagen ermöglichen, die über traditionelle Analysemethoden hinausgehen. Diese fortschrittlichen Technologien können jedoch auch ethische und rechtliche Fragen aufwerfen, etwa im Hinblick auf Diskriminierung oder unfaire Geschäftspraktiken. Unternehmen müssen daher sorgfältig prüfen, wie sie diese Technologien einsetzen und welche Auswirkungen dies auf ihre Stakeholder haben könnte. Die Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen erfordert zudem robuste IT-Sicherheitsmaßnahmen, um Datenverlust oder -diebstahl zu verhindern. Dies ist besonders kritisch, da Datenverstöße nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch das Vertrauen der Kunden und Partner erheblich beeinträchtigen können. Schließlich ist es entscheidend, dass die Mitarbeiter in den Grundlagen der Datenanalyse geschult sind und verstehen, wie sie die gewonnenen Erkenntnisse in operative Entscheidungen umsetzen können. Nur so kann das volle Potenzial der Datenanalyse ausgeschöpft und in einen nachhaltigen Geschäftserfolg umgewandelt werden.

Künstliche Intelligenz (KI)

Künstliche Intelligenz bietet dem Mittelstand vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, von der Automatisierung von Prozessen bis zur Datenanalyse. KI-Systeme können komplexe Muster in großen Datenmengen erkennen und so wertvolle Erkenntnisse für die Unternehmensstrategie liefern. Darüber hinaus können KI-gesteuerte Systeme in Bereichen wie Kundenservice und Qualitätskontrolle eingesetzt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass der Einsatz von KI auch rechtliche Fragen aufwirft, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Haftung. Zusätzlich zur Erschließung neuer Geschäftsmodelle kann KI bestehende Prozesse und Strukturen erheblich effizienter gestalten. Beispielsweise können moderne Produktionsmethoden durch KI-Systeme optimiert werden, die in Echtzeit Anpassungen vornehmen und so die Auslastung der Produktionslinien verbessern. Digitales Auftragsmanagement kann durch KI ebenfalls revolutioniert werden, indem Vorhersagen zur Auftragslage getroffen und Ressourcen entsprechend zugeordnet werden. Weitere Möglichkeiten umfassen die Optimierung der Lieferkette, die Personalisierung von Marketingkampagnen und sogar die Verbesserung von Energieeffizienz durch intelligente Gebäudemanagementsysteme. KI kann auch in der Finanzplanung und im Risikomanagement eine Rolle spielen, indem sie Trends erkennt und Handlungsempfehlungen generiert. All diese Anwendungen können nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig verbessern. Es ist jedoch entscheidend, dass Unternehmen, die KI implementieren möchten, eine sorgfältige Risiko- und Chancenbewertung durchführen und sich der rechtlichen Rahmenbedingungen bewusst sind.

Industrie 4.0 und Internationalisierung

Die vierte industrielle Revolution, auch als Industrie 4.0 bekannt, bietet dem Mittelstand die Möglichkeit, Produktionsprozesse durch die Integration von Informationstechnologie zu optimieren. Interessanterweise wird dieser Trend stark durch den Aufstieg der künstlichen Intelligenz beeinflusst. KI-Systeme können beispielsweise in Echtzeit Produktionsdaten analysieren und automatisch Anpassungen vornehmen, um die Effizienz zu steigern. Dies führt zu einer erhöhten Effizienz und ermöglicht eine flexiblere Anpassung an Marktanforderungen. Zudem bietet die Digitalisierung die Möglichkeit der Internationalisierung. Durch den Einsatz digitaler Plattformen können Produkte und Dienstleistungen global vermarktet werden, was neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnet. Es ist jedoch wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Zielmarktes zu berücksichtigen. Darüber hinaus erlaubt die Vernetzung von Maschinen und Systemen im Rahmen von Industrie 4.0 eine bessere Überwachung und Wartung der Produktionsanlagen, was zu einer höheren Produktqualität und geringeren Ausfallzeiten führt. Die Implementierung von IoT-Geräten (Internet der Dinge) kann ebenfalls zur Effizienzsteigerung beitragen, indem sie beispielsweise den Energieverbrauch optimieren oder den Materialfluss steuern. Allerdings müssen Unternehmen auch die Sicherheitsrisiken berücksichtigen, die mit der zunehmenden Vernetzung einhergehen, einschließlich potenzieller Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen. Schließlich ist es entscheidend, dass die Mitarbeiter für die Arbeit in einer digitalisierten Produktionsumgebung geschult werden, um das volle Potenzial der neuen Technologien auszuschöpfen. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung aller Aspekte – von den technologischen Möglichkeiten bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen – können Unternehmen die Vorteile von Industrie 4.0 voll ausschöpfen.

Rechtliche Hürden und Herausforderungen

Datenschutz

Die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt eine der zentralen rechtlichen Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung dar. Die Verordnung legt strenge Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten fest und sieht bei Verstößen hohe Bußgelder vor. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass ihre digitalen Prozesse und Systeme den datenschutzrechtlichen Anforderungen entsprechen. Dies erfordert eine sorgfältige Analyse der Datenflüsse sowie die Implementierung von Datenschutzmaßnahmen wie Verschlüsselung und Zugangskontrollen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter im Umgang mit personenbezogenen Daten geschult sind. Datenschutzbeauftragte sollten regelmäßig den Status der Datenschutzmaßnahmen überprüfen. Auch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern muss unter dem Aspekt des Datenschutzes betrachtet werden. Die Dokumentation der Datenschutzmaßnahmen ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch im Falle von Audits oder Datenschutzvorfällen von Bedeutung. Schließlich ist es ratsam, regelmäßige Datenschutz-Audits durchzuführen, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen.

Urheberrecht

Im digitalen Kontext ist das Urheberrecht von besonderer Bedeutung. Die Nutzung von Software, Bildmaterial oder Texten muss in Einklang mit den urheberrechtlichen Bestimmungen stehen. Dies erfordert eine sorgfältige Prüfung der Lizenzvereinbarungen und gegebenenfalls die Einholung von Nutzungsrechten. Verstöße gegen das Urheberrecht können nicht nur zu rechtlichen Konsequenzen, sondern auch zu Reputationsschäden führen. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen eine klare Urheberrechtsstrategie haben. Diese sollte auch die regelmäßige Überprüfung von Lizenzverträgen und die Aktualisierung von Lizenzen umfassen. Bei der Entwicklung eigener Software oder Inhalte sollte ebenfalls auf die Einhaltung des Urheberrechts geachtet werden. Die Dokumentation der Lizenzvereinbarungen und die Archivierung von Nachweisen für erlaubte Nutzungen sind unerlässlich. Schließlich ist es sinnvoll, Mitarbeiter in urheberrechtlichen Fragen zu schulen, um Risiken zu minimieren.

IT-Sicherheit

Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung erhöhen das Risiko von Cyberangriffen und Datendiebstahl. Unternehmen müssen daher in geeignete Sicherheitsmaßnahmen investieren, um ihre Systeme und Daten zu schützen. Dies umfasst sowohl technische Maßnahmen wie Firewalls und Verschlüsselung als auch organisatorische Maßnahmen wie Schulungen und Notfallpläne. Die Nichtbeachtung von Sicherheitsstandards kann zu erheblichen finanziellen und rechtlichen Konsequenzen führen. Ein proaktives Sicherheitsmanagement ist daher unerlässlich. Dies beinhaltet auch die regelmäßige Aktualisierung von Software und Sicherheitssystemen. Unternehmen sollten zudem einen Notfallplan für den Fall eines Cyberangriffs haben. Die Einbeziehung von IT-Sicherheitsexperten, sowohl intern als auch extern, kann dabei helfen, die Sicherheitsmaßnahmen auf dem neuesten Stand zu halten. Schließlich ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter in IT-Sicherheitsfragen geschult sind, da menschliche Fehler oft eine Schwachstelle darstellen. Zusätzlich zur externen Absicherung ist auch die interne Absicherung von entscheidender Bedeutung. Beispielsweise sollten Mechanismen implementiert werden, die verhindern, dass Programmierer Geschäftsgeheimnisse oder Code auf externe Plattformen wie Github kopieren können. Hierfür können beispielsweise Data Loss Prevention-Systeme oder spezielle Zugriffskontrollen eingesetzt werden, die sicherstellen, dass sensible Daten das Unternehmensnetzwerk nicht verlassen.

Haftung

Die Digitalisierung bringt neue Haftungsrisiken mit sich. Insbesondere bei der Automatisierung von Prozessen durch Software oder KI-Systeme stellt sich die Frage der Haftung im Falle von Fehlern oder Ausfällen. Unternehmen müssen daher ihre Haftungsrisiken sorgfältig prüfen und entsprechende Haftungsausschlüsse in Verträgen verankern. Zudem ist der Abschluss einer geeigneten Haftpflichtversicherung zu empfehlen. Es ist auch wichtig, klare Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens zu definieren, insbesondere wenn externe Dienstleister beteiligt sind. Die Dokumentation aller Prozesse und Entscheidungen kann im Falle eines Rechtsstreits von entscheidender Bedeutung sein. Daher sollten Unternehmen sicherstellen, dass alle relevanten Informationen sorgfältig archiviert werden. Es ist auch ratsam, regelmäßige rechtliche Überprüfungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen den aktuellen rechtlichen Anforderungen entspricht. Schließlich sollten Unternehmen auch die Möglichkeit von Schiedsverfahren oder Mediation in Betracht ziehen, um potenzielle Rechtsstreitigkeiten effizient zu lösen.

Schulung und Ausbildung von Mitarbeitern

Die erfolgreiche Implementierung digitaler Technologien erfordert eine entsprechende Qualifikation der Mitarbeiter. Dies umfasst sowohl technische Schulungen als auch die Sensibilisierung für rechtliche Aspekte wie Datenschutz und IT-Sicherheit. Die Investition in die Weiterbildung der Mitarbeiter ist daher ein kritischer Faktor für den Erfolg der Digitalisierung. Unternehmen sollten entsprechende Schulungsprogramme implementieren und regelmäßig aktualisieren. Es ist auch wichtig, die Wirksamkeit dieser Schulungen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Die Einbeziehung von externen Experten für spezialisierte Schulungen kann ebenfalls von Vorteil sein. Darüber hinaus sollten Unternehmen eine Kultur der kontinuierlichen Weiterbildung fördern, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand sind. Die Einbindung der Mitarbeiter in den Digitalisierungsprozess durch regelmäßige Feedbackrunden und die Möglichkeit zur Teilnahme an Entscheidungsprozessen kann ebenfalls zur erfolgreichen Umsetzung beitragen.

KI und Recht

Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz wirft eine Reihe von rechtlichen Fragen auf, die sorgfältig geprüft werden müssen. Dazu gehören insbesondere Fragen der Haftung im Falle von Fehlentscheidungen durch KI-Systeme sowie datenschutzrechtliche Aspekte. Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch KI-Systeme muss in Einklang mit den datenschutzrechtlichen Bestimmungen stehen, und es muss klar geregelt sein, wer im Falle eines Fehlers haftet. Darüber hinaus können KI-Systeme auch ethische Fragen aufwerfen, etwa im Hinblick auf Diskriminierung oder Transparenz. Unternehmen sollten daher ethische Richtlinien für den Einsatz von KI entwickeln. Die Einbeziehung von Rechtsexperten in die Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen ist dringend zu empfehlen. Es ist auch wichtig, dass Unternehmen die Auswirkungen von KI auf die Belegschaft berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf Arbeitsplatzverlust oder Veränderungen der Arbeitsanforderungen. Schließlich sollten Unternehmen auch die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI berücksichtigen und einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie anstreben.

Fazit

Die Digitalisierung bietet dem Mittelstand erhebliche Chancen, stellt jedoch auch Unternehmen vor eine Reihe von rechtlichen Herausforderungen. Eine sorgfältige Planung und rechtliche Beratung sind daher unerlässlich, um die Vorteile der Digitalisierung voll auszuschöpfen und rechtliche Risiken zu minimieren. Als Rechtsanwalt mit einer besonderen Affinität für Technologie – man könnte mich durchaus als Nerd bezeichnen – bringe ich nicht nur juristisches Fachwissen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die technologischen Aspekte der Digitalisierung mit. Diese Kombination ermöglicht es mir, Unternehmen ganzheitlich zu beraten und sowohl die technischen als auch die rechtlichen Herausforderungen zu adressieren.

Meine langjährige Erfahrung im Bereich der Digitalisierung macht mich zu einem kompetenten Partner für mittelständische Unternehmen, die den Schritt in die digitale Welt wagen oder ihre bestehenden digitalen Strategien optimieren möchten. Ich kann dabei helfen, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären, Verträge zu gestalten und datenschutzrechtliche sowie urheberrechtliche Fragen zu beantworten. Darüber hinaus kann ich bei der Implementierung von IT-Sicherheitsmaßnahmen beraten und Unternehmen bei der Einhaltung der relevanten gesetzlichen Vorschriften unterstützen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Beratung zur Digitalisierung im Mittelstand in der Regel ein langfristiges Mandat darstellt. Dies bedeutet, dass durchaus relevante Rechtsberatungskosten anfallen können. Allerdings sollte dies im Kontext der enormen Chancen, die die Digitalisierung bietet, betrachtet werden. Der Wettbewerbsvorteil, der durch eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie erzielt werden kann, ist oft so signifikant, dass die Investition in qualifizierte rechtliche Beratung mehr als gerechtfertigt ist. Im schlimmsten Fall kann das Versäumen der Digitalisierung sogar zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil führen, der langfristig die Existenz des Unternehmens gefährden könnte.

Für weitere Fragen und individuelle Beratung stehe ich gerne zur Verfügung.

 

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Marian Härtel ist Rechtsanwalt und Unternehmer mit den Schwerpunkten Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und IT/IP Recht und einen Fokus auf Games, Esport, Medien und Blockchain.

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