Warum eine Rechtsform als Influencer?
Zwar ist es im letzten Monat rund um das Thema Influencer-Marketing etwas ruhiger geworden. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine Dinge zu beachten gibt, wenn man als Influencer gewerblich unterwegs ist. Das fängt mit der Beachtung der aktuellen Rechtsprechung zum Thema Content-Marketing an (mehr dazu bzgl. der viel beachteten Kammergericht-Entscheidung hier , der Werbung für Veranstaltungen hier oder auch bzgl. Cathy Hummels hier) und geht über das Problem, dass viele Influencer sich mit Thema wie ordnungsgemäße Beachtung von Steuern, Wettbewerbsrecht oder auch Unternehmensplanung kaum auseinandersetzen.
Als Influencer sollte man das Thema daher nicht ignorieren. Die von mir im Blog benannten Risiken existieren zum Großteil weiter und gerade wer auf Social Networks wie Instagram bereits Geld verdient, tut gut daran, seinen eigenen Auftritt professionell begleiten zu lassen. So gibt es auch viele Gründe, sowohl juristische als auch betriebswirtschaftliche, aus dem eigenen Influencer-Dasein beispielsweise eine Rechtsform zu gestalten und darüber Sponsoringdeals und weitere Dinge abzuwickeln. Dies erleichtert zahlreiche Dinge, wie das Einstellen von Mitarbeitern, die steuerrechtliche Behandlung von Auftragnehmern und Auftraggebern, die Kooperation mit anderen Influencern, den professionellen Eindruck bei größeren Sponsoren und letzten Ende mitunter auch die Haftung.
Welche Rechtsform ist die richtig?
Welche Rechtsform dabei die richtige ist, muss anhand der Zukunftsplanung, des eigenen Businessplans (ja, einen solchen sollte auch ein Influencer haben), des eigenen betriebswirtschaftlichen Kenntnisstandes und weiterer Punkte entschieden werden. Das deutsche Recht hat für alle Tätigkeitsformen besondere Vorschriften und alle Rechtsformen, sowie auch die Tätigkeit als Einzelkaufmann, haben Vor- und Nachteile. Ein Richtig oder Falsch gibt es hier meistens nicht. Anders als vielen Denken, gibt es selten Alternativen für den gleichen Tatbestand/Bedarf.
Meine Beratungen zu dem Thema beinhalten daher oft auch eine Schulung zu grundsätzlichen Themen wie Datenschutz, Urheberrecht und Wettbewerbsrecht, sowie Tipps & Tricks im Umgang mit Behörden, Steuern und vielen weiteren Themen. Nur wenn man als Influencer sämtliche Informationen hat und sich über seine eigene Zukunft im Klaren ist, kann man auch die richtige Entscheidung bzgl. Risiko oder Kosten treffen. Dabei spielt beispielsweise auch eine Rolle, welche Aufgaben ich selber übernehmen will.
- Will ich mich selber mit allen steuerrechtlichen Themen auseinandersetzen, wie in diesem Artikel beschrieben?
- Möchte ich selbst Sponsoringdeals absprechen, aushandeln und die Verträge gestalten?
- Möchte ich selber Fotos und Videos drehen?
Vielleicht einen Profi engagieren?
Oder will ich mich auf das konzentrieren, was ich gut kann, nämlich Follower und Fans mit tollen und interessanten Inhalten begeistern, auf diese Weise meine Reichweite und langfristig auch Umsätze erhöhen?
Unternehmertum/Selbstständigkeit will auch gelernt sein. Und Fehler, die man selber in Zukunft machen kann, haben andere vor einem schon gemacht und können verhindern, dass diese sich wiederholen 😉
Mein Rat ist daher immer, sich mit Dingen wie Behörden, Steuern, Recht, Unternehmensform, Verträgen und dergleichen auseinanderzusetzen. Auch, wenn man eigentlich keine Lust darauf hat. Über die Tatsache, dass man es getan hat, wird man sich selber in ein paar Jahren dankbar sein.