Von traditionellen Vorlagen zur KI-Revolution
Als Vertragsanwalt, der tief in der digitalen Welt verwurzelt ist, möchte ich euch einen offenen Einblick geben, wie Künstliche Intelligenz (KI) unsere Arbeit verändert. Ja, ich nutze KI, um Verträge zu entwerfen, aber das ist nur der Anfang des Prozesses. Früher haben wir uns auf Vorlagen und Muster gestützt, um Zeit zu sparen und alle rechtlichen Aspekte abzudecken. KI ist die moderne Fortführung dieser Methode, die uns schnelle und passende Entwürfe liefert. Aber das ist nur der erste Schritt. Die KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für unsere Erfahrung und unser Fachwissen. Unsere Mandanten schätzen uns für unsere jahrelange Erfahrung und unser Know-how, nicht nur für unsere Fähigkeit, Texte zu tippen.
Die Sorge einiger Kollegen, dass Mandanten den Einsatz von KI skeptisch sehen könnten, ist verständlich, aber in meiner Erfahrung weitgehend unbegründet. Offenheit und Transparenz in diesem Prozess sind entscheidend. Wenn Mandanten verstehen, dass KI lediglich ein Werkzeug ist, das den Prozess effizienter macht, ohne die Qualität zu beeinträchtigen, sind sie oft sogar beeindruckt von der Innovation und Effizienz, die wir in unsere Arbeit einbringen.
Der Prozess: KI-Entwürfe und menschliches Feintuning
In meiner Praxis beginne ich oft mit einem KI-generierten Entwurf. Der entscheidende Teil ist jedoch das Feintuning. Ich verbringe Stunden damit, einen sorgfältigen Prompt zu entwickeln, der die Struktur des KI-Entwurfs bestimmt. Dann folgt ein intensiver Anpassungsprozess, bei dem ich den Text überarbeite, korrigiere und erweitere, um sicherzustellen, dass er genau den Bedürfnissen meiner Mandanten entspricht. Ich nutze KI als ein Large Language Model, das Texte nach meinen Vorgaben formuliert, aber es kann nicht mein Wissen oder die spezifischen Inhalte, die ich im Text haben möchte, erraten. Die endgültige Verantwortung und das Feintuning liegen immer bei mir.
Dieser Prozess ermöglicht es mir, die Effizienz meiner Arbeit zu steigern, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Es ist eine Balance zwischen dem Einsatz moderner Technologie und dem Bewahren der essenziellen menschlichen Komponente in der Rechtsberatung. Durch die Kombination von KI mit menschlicher Expertise können wir als Anwälte schneller auf die Bedürfnisse unserer Mandanten reagieren und gleichzeitig sicherstellen, dass die Verträge individuell angepasst und rechtlich einwandfrei sind.
Übrigens unterstütze ich auch andere Kanzleien bei der Implementierung von KI, da ich überzeugt bin, dass dies eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ist. Sie profitieren von meiner Erfahrung und vermeiden die Fallstricke, die mit neuen Technologien einhergehen können. Mein Einsatz von KI beschränkt sich auf Bereiche, in denen ich über tiefgreifendes Wissen und Erfahrung verfüge, sodass ich die von der KI generierten Entwürfe effektiv überprüfen und anpassen kann.
Insgesamt zeigt meine Erfahrung, dass KI ein wertvolles Instrument für die Rechtspraxis sein kann, wenn es richtig eingesetzt wird. Es geht nicht darum, die menschliche Komponente zu ersetzen, sondern vielmehr darum, unsere Fähigkeiten zu erweitern und uns zu ermöglichen, effizienter und effektiver zu arbeiten. Der Schlüssel liegt darin, KI als Ergänzung zu sehen und sie in Bereichen einzusetzen, in denen sie unsere Arbeit unterstützen kann, ohne dabei die Bedeutung unseres Fachwissens und unserer Erfahrung zu untergraben.