Marian Härtel
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Der König und die zwei Söhne oder "Selbstständigkeit als Rechtsanwalt"

Gestern hatte ich ein Gespräch mit einem Freund/Kollegen über Job, Zukunft und Leben, wie sich unsere berufliche Laufbahn verändert hat und wie andere Menschen vorgeben, etwas Besonderes zu sein.

Ich kann selbst sagen, dass ich derzeit in meinem Leben so glücklich bin, wie ich es je sein könnte. Ich arbeite in kleinerem Rahmen, mit weniger Menschen, aber nicht weniger Verantwortung.

Dabei helfe ich Streamer, Agenturen, Esport-Teams, Influencer und kleineren Start-ups, sich zu entwickeln und rechtlich sicher zu agieren. Das macht viel Spaß, denn ich habe viel mehr Berührungspunkte mit Kunden und der Branche als zuvor. Ich spreche nur begrenzt darüber, mit wem ich zusammenarbeite, da meine Geheimhaltungsverpflichtungen als Anwalt sogar die Namen meiner Mandanten umfassen.

Ich arbeite viel mehr im Backoffice, entwerfe Verträge, berate Streamer, Esport-Teams und andere Akteure der Spieleindustrie, wie man eine Marke aufbaut, verhandelt, Rechtsstreitigkeiten vermeidet, etc. und daher wissen viele nicht, für wen ich arbeite, z.B. wie viele Agenturen sich darauf verlassen, dass sie mich jederzeit über Social Media erreichen können.  Aber das ist in Ordnung, denn ich brauche diesen Ruhm nicht. Zumindest nicht mehr. Ich bin alt genug für eigenes Selbstbewusstsein.

Ich habe jetzt die Chance, mit großartigen Leuten in der Gaming-Industrie zusammenzuarbeiten, die etwas schaffen wollen und die einfach sehr zufrieden sind und mit denen man großartige Projekte realisieren kann.

Was sich wirklich von der Zeit unterscheidet, in der ich mit mehr Mitarbeitern, Kollegen, verschiedenen Zeitzonen und viel mehr Reisen konfrontiert war, ist, dass ich das Glück hatte, meine kleine Tochter in den letzten 2 Jahren aufwachsen zu sehen und es zu genießen, wie sie die Welt entdeckt. Aus diesem Grund bereue ich es keineswegs mein vorherigen Projekte in gute Hände übergeben zu haben und jetzt in Vollzeit als Rechtsanwalt tätig zu sein.

P.S.: Während ich diesen Post schrieb, stolperte ich über eine alte indonesische Saga, die viel Weisheit in sich trägt, die meine Einstellung und mein Selbstverständnis als Rechtsanwalt wiedergibt und die ich daher nicht vorenthalten will

Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, da wollte er einen der beiden zu seinem Nachfolger bestellen. Er versammelte die Weisen des Landes und rief seine beiden Söhne herbei. Er gab jedem der beiden fünf Silberstücke und sagte: Ihr sollt für dieses Geld die Halle in unserem Schloss bis zum Abend füllen. Womit, ist eure Sache.”  Die Weisen sagten: “Das ist eine gute Aufgabe.”

Der älteste Sohn ging davon und kam an einem Feld vorbei, wo die Arbeiter dabei waren, das Zuckerrohr zu ernten und in einer Mühle auszupressen. Das ausgepresste Zuckerrohr lag nutzlos umher.  Er dachte sich: “Das ist eine gute Gelegenheit, mit diesem nutzlosen Zeug die Halle meines Vaters zu füllen.” Mit dem Aufseher der Arbeiter wurde er einig, und sie schafften bis zum späten Nachmittag das ausgedroschene Zuckerrohr in die Halle. Als sie gefüllt war, ging er zu seinem Vater und sagte: Ich habe deine Aufgabe erfüllt. Auf meinen Bruder brauchst du nicht mehr zu warten. Mach mich zu deinem Nachfolger.”  Der Vater antwortet: Es ist noch nicht Abend. Ich werde warten.”

Bald darauf kam auch der jüngere Sohn. Er bat darum, das ausgedroschene Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen. So geschah es. Dann stellte er mitten in die Halle eine Kerze und zündete sie an. Ihr Schein füllte die Halle bis in die letzte Ecke hinein.

Der Vater sagte: “Du sollst mein Nachfolger sein. Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du hast nicht einmal ein Silberstück gebraucht und hast sie mit Licht erfüllt. Du hast sie mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen.”

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Marian Härtel

Marian Härtel ist Rechtsanwalt und Unternehmer mit den Schwerpunkten Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und IT/IP Recht und einen Fokus auf Games, Esport, Medien und Blockchain.

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