Marian Härtel
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Wie man eigene Brettspiele entwickelt, ohne gegen Urheberrechte zu verstoßen.

In Deutschland ist das Urheberrecht durch ein komplexes Thema. Um gegen keine Gesetze verstoßen, sollten Sie sich daher zunächst mit den relevanten Gesetzen vertraut machen. Zu den wichtigsten Gesetzen, die Sie bei der Entwicklung eines Brettspiels beachten sollten, gehören das Urheberrechtsgesetz (UrhG) und das Markengesetz (MarkenG). Das Urheberrechtsgesetz regelt, wer ein Werk als Urheber schützen lassen kann und welche Rechte der Urheber hat. Das Markengesetz regelt, wie eine Marke geschützt wird und welche Rechte der Markeninhaber hat. Welche Vorkehrungen sollte man treffen, um gegen keine Urheberrechte zu verstoßen? Um gegen keine Urheberrechte zu verstoßen, sollten Sie bei der Entwicklung Ihres Brettspiels einige Vorkehrungen treffen. Zum einen sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Spielbrett und alle anderen Komponenten des Spiels von Ihnen selbst entworfen wurden und nicht etwa von einem anderen Spieleentwickler oder -designer kopiert wurden. Zum anderen sollten Sie sicherstellen, dass die Regeln Ihres Spiels ebenfalls von Ihnen selbst entwickelt wurden und nicht etwa von einem anderen Spieleentwickler oder -designer kopiert wurden. Denn auch die Regeln eines Brettspiels können unter Umständen urheberrechtlich geschützt sein. Ob dies der Fall ist, ist im Detail jedoch kompliziert. Was passiert, wenn man gegen Urheberrechte verstößt? Wenn man gegen Urheberrechte verstößt, kann das unterschiedliche Folgen haben. Zum einen können Sie zivilrechtlich belangt werden. Aber auch strafrechtliche Folgen sind durchaus möglich. Dazu bedarf es aber eines gewerblichen Ausmaßes.

In schwereren Fällen kann es daher sogar zu einer Haftstrafe kommen. Daher sollten Sie sich immer genau informieren und gut überlegen, bevor Sie entscheiden, ob und wie Sie ein Brettspiel entwickeln möchten.

Spielregeln und das Urheberrecht

Bevor man mit dem Entwickeln eines eigenen Brettspiels beginnt, sollte man sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren. Denn das Urheberrecht schützt nicht nur das Gesamtwerk, sondern auch die einzelnen Spielregeln. Das bedeutet, dass man bei der Erstellung eines neuen Spiels nicht einfach die Regeln eines anderen Spiels kopieren oder verändern darf. Allerdings gibt es einige Ausnahmen vom Urheberrecht, unter anderem das sogenannte Prinzip der freien Benutzung. Danach darf ein Werk zum Zwecke der Kritik, der Lehre oder der Forschung verwendet werden. Auch einige sonstige Verwendungen sind erlaubt. Das bedeutet, dass man unter anderem die Regeln eines anderen Spiels als Vorlage für sein eigenes Spiel nehmen darf, wenn man dabei kritisch oder satirisch ist. Das ist aber nicht einfach umzusetzen. Ob Spielregeln geschützt sind oder ob diese eben nicht genug Schöpfungshöhe aufweisen, um schützbar zu sein, kann eine schwierige Frage der Abgrenzung sein, die sowohl in Computerspiele, als auch in Brettspielen öfter Teil der Beratungspraxis ist.

Spielmaterial und das Urheberrecht?

Bei der Entwicklung eines Brettspiels müssen Sie auch die Rechte an den Spielmaterialien berücksichtigen. Dazu gehören Figuren, Karten, Spielpläne und andere Materialien, die zur Herstellung des Spiels erforderlich sind. Abhängig von Ihrer Idee können Sie einige oder alle Elemente selbst entwerfen und herstellen, aber manchmal ist es am besten, verfügbare Optionen zu nutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, das Urheberrecht beim Design eines Brettspiels zu respektieren. Eine Möglichkeit besteht darin, Materialien von Drittanbietern wie OpenClipArt oder Pixabay herunterzuladen. Diese Seiten bieten lizenzfreie Grafiken und Bilder, die Sie in Ihr Spiel integrieren können. Wenn Sie jedoch mehr Kontrolle über Ihr Design benötigen, können Sie auch einen professionellen Illustrator engagieren, um Ihnen zu helfen – solange die Rechte für das Design beim Designer bleiben. Insgesamt ist das Urheberrecht bei der Entwicklung eines Brettspiels unerlässlich. Es ist wichtig zu verstehen und die Bestimmungen zu beachten, um gegen keine Rechte Dritter zu verstoßen und gleichzeitig ein qualitativ hochwertiges Produkt zu schaffen.

Spiel darf nicht auf bekannten Marken, Computerspiele oder Filme basieren

Es ist wichtig, bei der Entwicklung eines Brettspiels zu bedenken, dass es nicht auf bekannten Marken, Computerspielen oder Filmen basieren darf. Es gibt viele rechtliche Fallen bei der Entwicklung eines Spiels. Wenn man versucht, ein Brettspiel zu entwickeln, das stark z.B. an ein anderes Computerspiel erinnert, kann man leicht gegen Urheberrechte verstoßen. Auch wenn man versucht, sich an bestimmten Marken zu orientieren und diese in seinem Spiel verwendet, können Rechtsstreitigkeiten die Folge sein. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihr Spiel nicht gegen Urheberrechte verstößt, sollten Sie immer Ihre eigenen Ideen und Konzepte verwenden. Vermeiden Sie es außerdem, den Namen oder das Logo von Marken zu verwenden. Wenn Ihr Spiel ähnlich ist wie ein bekanntes Brettspiel oder Computerspiel, versuchen Sie unbedingt, Ihr Spiel so weit wie möglich vom Original abzuweichen. Indem Sie neue Mechanismen hinzufügen oder andere Aspekte des Spiels ändern (zum Beispiel die Anzahl der Mitspieler), verringern Sie die Gefahr eines Rechtsstreites erheblich.

Sind Ideen in Deutschland schützbar?

In Deutschland können Ideen zu Brettspielen nicht urheberrechtlich geschützt werden, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht schützbar sind. In einigen Fällen können Sie mittels Design- oder Patentrecht Ihre Spielidee schützen lassen. Dies hängt jedoch von der Art des Spiels und den Details der Umsetzung ab.

Designschutz ist eine Möglichkeit, Ihr Design, insbesondere die visuelle Gestaltung Ihres Spiels, zu schützen. Ein Designschutz wird auf ganz bestimmte Merkmale des Designs angewendet, sodass andere Spielhersteller keine ähnlichen Designs verwenden können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich bei einem Designschutz um einen nationalen Schutz handelt – er ist nur in dem Land gültig, in dem Sie ihn beantragen.

Ein Patent ist eine weitere Möglichkeit, Ihren Ideen geltendes Recht zuzusprechen. Ein Patent schützt die Funktionsweise eines Produkts oder Prozesses und bietet somit einen breiteren Schutz als ein Designschutz. Allerdings ist der Patentschutz sehr umfangreich und teuer und erfordert viel Zeit und Forschung, um alle Anforderungen zu erfüllen.

In den meisten Fällen, dürfte es jedoch schwer sein, eine Idee zu schützen. Das bedeutet nicht, dass Ideen anderer komplett übernommen werden können, denn Abmahnungen können zudem noch aus dem Bereich Wettbewerbsrecht drohen; zudem reagiert der Markt selten besonders gut auf “plumpe” Kopien.

Fazit

In diesem Artikel habe ich versucht kurz aufzuzeigen, wie man eigene Brettspiele entwickelt, ohne gegen Urheberrechte zu verstoßen. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich Inspiration zu holen. Allerdings sollte man sich immer fragen, ob diese “Kopien” legal sind oder nicht. Wenn nicht, sollte man lieber eigene Ideen entwickeln.

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Marian Härtel

Marian Härtel ist Rechtsanwalt und Unternehmer mit den Schwerpunkten Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und IT/IP Recht und einen Fokus auf Games, Esport, Medien und Blockchain.

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