Marian Härtel
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KI in Startups: Mehr als nur Textgeneratoren

Letzte Woche war es hier auf dem Blog etwas ruhiger. Der Grund dafür ist, dass ich auf der Bits & Pretzels Konferenz unterwegs war und einige große Mandate abarbeiten musste. Aber heute, am Brückentag, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um einige der Learnings von der Bits & Pretzels mit euch zu teilen. Eines der auffälligsten Themen auf der Konferenz war, dass gefühlt jedes dritte bis vierte Startup irgendwie mit KI (Künstlicher Intelligenz) zu tun hatte. Und nein, es ging nicht nur um ChatGPT oder andere Textgeneratoren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass ChatGPT “nur” ein Language Model (LLM) ist. Obwohl Textgeneratoren wie ChatGPT beeindruckend sind, stellen sie nur einen kleinen Teil der breiten Palette von KI-Anwendungen dar. In vielen Gesprächen auf der Konferenz hat sich zudem herausgestellt, dass nur wenige Rechtsanwälte die Fach- und Rechtskenntnis für derartige, komplexe Themen bieten können. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass juristische Experten sich intensiver mit den vielschichtigen Aspekten der KI auseinandersetzen, um Startups und etablierte Unternehmen adäquat beraten zu können.

Beispiele für KI-Anwendungen abseits von Textgenerierung

Aus den Gesprächen auf der Bits & Pretzels Konferenz möchte ich einige Beispiele für die Anwendung von KI in verschiedenen Bereichen zusammenfassen:

  • Bilderkennung: KI-Systeme können Objekte, Personen oder sogar Krankheiten auf Bildern identifizieren. Dies ist besonders nützlich in der Medizin zur Früherkennung von Krankheiten. Auch im Einzelhandel wird diese Technologie für automatisierte Kassensysteme eingesetzt.
  • Autonome Fahrzeuge: KI-Algorithmen steuern selbstfahrende Autos und optimieren den Verkehrsfluss. Dies könnte die Anzahl der Verkehrsunfälle reduzieren und den CO2-Ausstoß verringern.
  • Gesundheitswesen: Von der Diagnose bis zur Behandlungsplanung spielt KI eine immer größere Rolle. KI kann beispielsweise MRT-Bilder analysieren und Ärzten bei der Diagnosestellung assistieren.
  • Finanzmarktanalysen: KI kann komplexe Muster in Finanzdaten erkennen. Dies ermöglicht bessere Investmententscheidungen und kann zur Früherkennung von Finanzkrisen beitragen.
  • Energieoptimierung: KI-Systeme können den Energieverbrauch in Gebäuden oder ganzen Städten optimieren. Dies ist nicht nur kosteneffizient, sondern auch umweltfreundlich.
  • Landwirtschaft: KI kann den Ertrag von landwirtschaftlichen Betrieben steigern. Durch die Analyse von Wetterdaten und Bodenbeschaffenheit können Erntezeiten optimal geplant werden.
  • Umweltüberwachung: KI kann dazu verwendet werden, Umweltauswirkungen wie die Luftqualität zu überwachen. Dies ist entscheidend für die öffentliche Gesundheit und städtische Planung.
  • Cybersicherheit: KI kann ungewöhnliche Aktivitäten im Netzwerk erkennen und sofortige Abwehrmaßnahmen einleiten. Dies ist entscheidend für den Schutz sensibler Daten.
  • Supply Chain Management: KI kann die Effizienz der Lieferkette erhöhen. Durch die Vorhersage von Lieferengpässen können Unternehmen proaktiv handeln.
  • Kundenservice: Neben einfachen Chatbots gibt es auch Anbieter mit hochkomplexer Sprachsynthese, die die Arbeitswelt umkrempeln. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktionszeit bei komplexeren Anliegen und eine menschenähnliche Interaktion.
  • Spracherkennung: KI kann menschliche Sprache in Text umwandeln und umgekehrt. Dies ist nützlich für die Entwicklung von Assistenzsystemen und Übersetzungssoftware.
  • Emotionserkennung: KI kann menschliche Emotionen anhand von Gesichtsausdrücken oder Sprachmustern erkennen. Dies hat Anwendungen in der Psychologie und im Marketing.
  • Wettervorhersage: KI kann große Mengen an Wetterdaten analysieren und präzisere Vorhersagen treffen. Dies ist entscheidend für die Landwirtschaft und Notfallplanung.
  • Musik- und Filmempfehlungen: KI kann den Geschmack eines Nutzers analysieren und personalisierte Empfehlungen abgeben. Dies steigert die Benutzerbindung und erhöht die Verweildauer.
  • Qualitätskontrolle in der Produktion: KI kann in Echtzeit die Qualität von Produkten überwachen. Dies reduziert die Fehlerquote und spart Kosten für Unternehmen.
  • KI-Radiosender: KI kann Musik und Nachrichten kuratieren, um personalisierte Radiosender zu erstellen. Dies ermöglicht ein individuelleres Hörerlebnis und kann die Reichweite des Senders erhöhen.
  • Sportanalyse: KI kann Spielerleistungen und -strategien analysieren, um Trainern bessere Einblicke zu geben. Dies kann die Leistung des Teams verbessern und zu mehr Siegen führen.
  • E-Commerce: KI kann das Kaufverhalten analysieren und personalisierte Angebote generieren. Dies erhöht die Conversion-Rate und den Umsatz für Online-Händler.
  • Verkehrsmanagement: KI kann Verkehrsflüsse analysieren und optimieren, um Staus zu reduzieren. Dies verbessert die Mobilität in Städten und reduziert den CO2-Ausstoß.
  • Textanalyse für wissenschaftliche Forschung: KI kann große Mengen an wissenschaftlichen Texten analysieren, um Trends und Erkenntnisse zu identifizieren. Dies beschleunigt die Forschung und fördert die wissenschaftliche Entdeckung.

 

Und das sind nur Beispiele von Startups, die mir auf der Bits & Pretzels und in den letzten Wochen bei meiner täglichen Arbeit und Recherche über den Weg gelaufen sind. KI wird jedes Unternehmen beeinflussen und KI ist eben viel mehr als nur ChatGPT.

Rechtliche Herausforderungen bei KI-Anwendungen

Neben den vielen Möglichkeiten, die KI bietet, gibt es auch eine Reihe von rechtlichen Herausforderungen, die nicht ignoriert werden sollten:

  • Haftung für fehlerhaft agierende KI: Wer haftet, wenn eine KI falsche Entscheidungen trifft? Ist es der Entwickler, der Nutzer oder sogar die KI selbst? Diese Frage ist besonders relevant, wenn es zu finanziellen Verlusten oder sogar zu Personenschäden kommt. In vielen Rechtsordnungen ist die Haftung noch nicht eindeutig geklärt, was zu Unsicherheiten bei der Anwendung von KI führt. Unternehmen müssen daher sehr vorsichtig sein und möglicherweise zusätzliche Versicherungen abschließen.
  • Datenschutz: KI-Systeme verarbeiten oft große Mengen an personenbezogenen Daten. Wie wird der Datenschutz gewährleistet? Die DSGVO in der EU stellt strenge Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten. KI-Systeme müssen so gestaltet sein, dass sie den Datenschutzbestimmungen entsprechen, was eine Herausforderung für Entwickler darstellen kann. Zudem muss die Datenspeicherung transparent und sicher sein.
  • Ethik und Diskriminierung: KI-Systeme können unbewusste Vorurteile der Entwickler übernehmen. Wie stellt man sicher, dass die KI ethischen Grundsätzen folgt? Es ist wichtig, dass KI-Systeme so programmiert werden, dass sie keine diskriminierenden Entscheidungen treffen. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl der Trainingsdaten und eine ständige Überwachung der KI-Entscheidungen.
  • Geistiges Eigentum: Wer besitzt das geistige Eigentum an einer KI-generierten Idee oder einem KI-generierten Produkt? Diese Frage wird immer relevanter, da KI zunehmend kreative Aufgaben übernimmt. Es ist unklar, ob ein KI-generiertes Werk urheberrechtlich geschützt werden kann oder ob der Schutz dem Entwickler der KI oder dem Nutzer der KI zusteht.
  • Vertragsrecht: Wie werden Verträge gestaltet, die KI-Anwendungen betreffen? Dies ist besonders relevant, wenn KI in Geschäftsprozessen eingesetzt wird. Die Verträge müssen klar definieren, welche Partei für welche Aspekte der KI-Anwendung verantwortlich ist, einschließlich möglicher Fehler oder Ausfälle.
  • Compliance und Regulierung: KI-Anwendungen müssen eine Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften erfüllen, die je nach Branche variieren können. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Rechtsabteilungen und Regulierungsbehörden, um sicherzustellen, dass die KI-Anwendung den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit: KI-Systeme sind oft “Black Boxes”, deren Entscheidungsfindung nicht leicht nachvollziehbar ist. Dies kann bei rechtlichen Auseinandersetzungen problematisch sein, insbesondere wenn es darum geht, die Entscheidungsfindung der KI zu rechtfertigen.
  • Sicherheit und Cyberangriffe: KI-Systeme sind nicht immun gegen Cyberangriffe. Ein Angriff auf ein KI-System kann schwerwiegende Folgen haben, insbesondere wenn das System für kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung oder Gesundheitswesen verwendet wird.
  • Internationaler Rechtsrahmen: KI ist eine globale Technologie, aber rechtliche Rahmenbedingungen können von Land zu Land variieren. Dies stellt eine Herausforderung für Unternehmen dar, die ihre KI-Anwendungen international anbieten möchten.
  • Arbeitsrecht: Mit der zunehmenden Automatisierung durch KI könnten viele Arbeitsplätze redundant werden. Dies wirft Fragen zum Arbeitsrecht auf, insbesondere in Bezug auf Kündigungen und Umschulungen.

 

Fazit: Warum ich Ihr Ansprechpartner für KI-Rechtsfragen bin

Das Jahr 2023 hat einige interessante Entwicklungen in der Technologiebranche mit sich gebracht. Insbesondere hat der sogenannte “Kryptowinter” dazu geführt, dass die Relevanz von Blockchain in meiner Mandatsstruktur, durch Anbieter von KI-Lösungen, deutlich überholt wurde. Ich habe mich bereits intensiv mit einer Vielzahl von Rechtsfragen auseinandergesetzt, die weit über die Themen der Textgenerierung hinausgehen. Von Haftungsfragen in autonomen Fahrzeugen bis hin zu Datenschutz und Compliance in KI-gesteuerten Gesundheitssystemen habe ich die Expertise, um Sie oder Ihr Unternehmen in diesen komplexen und sich schnell entwickelnden Rechtsgebieten zu beraten.

Wenn Sie also vor der Herausforderung stehen, die rechtlichen Aspekte von KI-Anwendungen zu navigieren, würde ich mich freuen, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Natürlich bin ich auch für weitere Mandate immer offen. Ich bringe nicht nur juristisches Fachwissen, sondern auch eine langjährige Erfahrung als Unternehmer mit, um Ihnen ganzheitliche Lösungen anzubieten.

Ich freue mich auf spannende Gespräche und natürlich auch auf neue Mandate. Lassen Sie uns gemeinsam die rechtlichen Herausforderungen der KI-Welt meistern!

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Marian Härtel

Marian Härtel ist Rechtsanwalt und Unternehmer mit den Schwerpunkten Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und IT/IP Recht und einen Fokus auf Games, Esport, Medien und Blockchain.

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